Uhus auf dem Hildesheimer Domhof

Im Westwerk des Hildesheimer Doms sitzen nur noch zwei der drei Jung-Uhus, die dort dieses Jahr das Licht der Welt erblickt haben. Während die beiden männlichen Jung-Uhus der Kinderstube noch die Treue halten, ist ihr Schwesterchen bereits auf dem Domhof auf Entdeckungstour.

Dieser Dom-Uhu hat des Westwerk des Doms verlassen und sitzt nun auf dem Boden des Domhofs.

Der erste Dom-Uhu ist auf dem Domhof gelandet.

Gefunden wurde die junge Uhu-Dame Anfang des Monats von Domvikar Franz Leendes – sie hatte sich unter dessen Auto zu verstecken versucht. Die Jung-Uhus befinden sich derzeit in ihrer Infanteristenphase. Während dieser bewegen sich die Uhus ausschließlich zu Fuß fort, da sie noch nicht fliegen können.

Ein sicherer Ort für Dom-Uhus

Der Hildesheimer Domhof ist im Grunde ein guter Ort, an dem ein Uhu die Infanteristenphase verbringen kann, denn dort sind nur wenige Autos unterwegs. Jedoch führen vom Domhof mehrere Wege direkt zu stark befahrenen Straßen, an denen den Vögeln Gefahr droht. Aus diesem Grund wurde für den Jungvogel ein sicherer Ort auf dem Domhof gesucht: Uhu-Fachmann Wilhelm Breuer von der Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen und der Umweltbeauftragte des Bistums Hildesheim, Jürgen Selke-Witzel, fingen den Jungvogel ein und brachten ihn in einen der auf dem Domhof gelegenen, eingezäunten Gärten. Dort wird die junge Uhu-Dame weiter von den Elterntieren versorgt. Wie Selke-Witzel berichtet, rief die Uhu-Mama bereits nach ihrem Kind, als er gemeinsam mit Breuer den Jung-Uhu in den sicheren Garten brachte.

Uhus bitte nicht stören

Im vergangenen Jahr waren erstmals Uhus ins Westwerk des Hildesheimer Doms gezogen – zuvor hatten dort Wanderfalken ihr Brutquartier gehabt.Offenkundig hat es den Uhus so gut gefallen, dass sie erneut im Dom eingekehrt sind.

In den kommenden Tagen ist damit zu rechnen, dass auch die anderen beiden Jungtiere das Westwerk verlassen werden. Es ist daher nicht auszuschließen, dass dem ein oder anderen Besucher des Domhofs ein Uhu über den Weg läuft. Besucher des Doms brauchen vor den Wildtieren keine Angst zu haben, sollten allerdings Abstand zu den Uhus halten, sie nicht scheuchen, nicht stören und auf keinen Fall zu streicheln versuchen. Domhofbesucher, die Hunde bei sich führen, werden gebeten, die Vierbeiner von den Uhus fernzuhalten. Wer einen der Vögel entdeckt, wird gebeten, den Umweltbeauftragten des Bistums zu informieren, Jürgen Selke-Witzel ist telefonisch unter der 0170/ 6152027 zu erreichen.

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