Eröffnung des Hildesheimer Doms und Bistumsjubiläums

Rund viereinhalb Jahre lang war der Hildesheimer Dom Deutschlands größte Kirchenbaustelle. Am 15. August 2014 wird die Bischofskirche nun feierlich wiedereröffnet.

Am 15. August 2014 um 17 Uhr beginnt die Wiedereröffnung damit, dass der Hildesheimer Bischof, Norbert Trelle mit dem Bischofsstab rituell gegen die doppelflügelige Bernwardtür schlägt, so wie es Papst Johannes Paul II. im Jahr 2000 zur Eröffnung des Heiligen Jahres am Petersdom in Rom tat. Bischof Trelle wird mit dem „Aufschlagen“ des Doms nicht nur das Gotteshaus wiedereröffnen, sondern zugleich das Jubiläumsjahr im Bistum Hildesheim einläuten. Es steht unter dem Leitwort „Ein heiliges Experiment – 1.200 Jahre Bistum Hildesheim“. Zu diesem Zeitpunkt läuten im ganzen Bistum Hildesheim alle Glocken 1200 Sekunden lang, von 17.00 bis 17.20 Uhr.

Botschaft von Papst Franziskus zur Eröffnung des Hildesheimer Doms

Mehrere Höhepunkte markieren die feierliche Wiedereröffnung des Doms: So wird im Rahmen des Pontifikalamtes der neue Hauptaltar geweiht, den der international renommierte Künstler Ulrich Rückriem für den Hildesheimer Dom geschaffen hat. Feierlich werden dann alle Kerzen entzündet, auch die Kerzen am Heziloleuchter und dem aus der ehemaligen Antoniuskirche in den Dom zurückgekehrten Thietmarleuchter.Programm der Festwoche zur Eröffnung des bistumsjubiläums und zur Wiedereröffnung des Doms.

Am Ende des Gottesdienstes werden prominente Vertreter aus Kirche, Politik und Gesellschaft Grußworte sprechen, darunter der katholische Nuntius für Deutschland, Kardinal Nikola Eterovič, der als Vertreter von Papst Franziskus in der Bundesrepublik auch dessen Botschaft zur Domeröffnung verlesen wird.

Hildesheimer Rosenweihrauch zur Eröffnung des Bistumsjubiläums

Als besonderen Höhepunkt wird Bischof Trelle abschließend Vertretern aus den fünf Regionen des Bistums eine eigens von Pater Abraham Fischer entworfene Weihrauchschale-Schale mit Hildesheimer Rosen-Weihrauch überreichen. Pater Abraham ist Prior des Klosters Königmünster in Meschede/Nordrhein-Westfalen und ein renommierter Goldschmied, er stammt aus dem Bistum Hildesheim. Im Anschluss an den Gottesdienst erhalten die Vertreter aller Pfarrgemeinden des Bistums solch eine Schale mit Weihrauch. Denn am folgenden Sonntag, 17. August, werden zur Eröffnung des Jubiläumsjahres alle 170 Pfarrgemeinden des Bistums damit ihre Gottesdienste feiern.

Bischof Norbert Trelle, die Weihbischöfe Dr. Nikolaus Schwerdtfeger und Heinz-Günter Bongartz sowie der Generalvikar und Prälat Dr. Werner Schreer werden dann in allen vier Himmelsrichtungen, an allen Ecken des flächenmäßig drittgrößten deutschen Bistums Gottesdienste feiern: in St. Marien, Cuxhaven, St. Elisabeth, Hann. Münden, St.Ludgeri, Helmstedt, und St. Marien, Bückeburg. Im Dom wird an diesem Tag erstmals der Domdechant, Weihbischof em. Hans-Georg Koitz, gemeinsam mit dem Pfarrer der Innenstadtgemeinde, Domkapitular Wolfgang Osthaus, die Heilige Messe feiern.

Feierlicher Gottesdienst zur Einweihung der Orgel

Nach der Eröffnung am Freitag bleibt der Dom bis in die späte Nacht hinein zur Besichtigung offen. Um 23 Uhr wird es ein Nachtgebet geben. Am Samstag, 16. August, findet um 10 Uhr ein feierlicher Gottesdienst zur Einweihung der neuen Orgeln statt. Neben der über der Bernwardtür schwebenden Hauptorgel hat der Dom eine sogenannte Chororgel bekommen, die sich im nördlichen Seitenschiff befindet.

Um 18 Uhr wird die ökumenische Taufvesper gebetet. Dabei erneuern die Teilnehmer ihr Taufversprechen und das Taufbecken des Doms wird erstmals wieder benutzt. Da es zu den schönsten Zeugnissen mittelalterlicher Kunst gehört, war es zwischenzeitlich als Glanzstück Teil einer Ausstellung des Hildesheimer Domschatzes im Metropolitan Museum of Art in New York.

Domsanierung zum 1200-jährigen Bistumsjubiläum

Während der Sanierungsarbeiten wurde der Dom im Inneren komplett neu gestaltet. Er hatte mit Blick auf das 1200-jährige Bistumsjubiläum 2015 umfassend saniert, umgestaltet und vor allem modernisiert werden sollen. Dabei galt es für alle Beteiligten – vom Architekten über den Bauherrn Domkapitel bis zum Zimmermann – besonders umsichtig vorzugehen, denn der Hildesheimer Dom ist UNESCO-Weltkulturerbe.

Die Gesamtkosten der Maßnahmen beliefen sich auf 37,2 Millionen Euro. Getragen wurden die Kosten von: öffentlichen Zuschussgebern (Bundes- und Landesmittel, Europäische Union), Stiftungen (unter anderem Stiftung Niedersachsen, Klosterkammer, VGH-Stiftung, Sparkassenstiftung) und kirchlichen Hilfswerken (Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken), insgesamt 16,6 Millionen Euro; das Bistum Hildesheim gab 16,7 Millionen Euro aus Eigenmitteln; 2,3 Millionen Euro stammten aus Spenden von Einzelpersonen, Firmen und Institutionen.