Grußwort von Bundespräsident Joachim Gauck

Eine Institution, von Menschen geschaffen, wird eintausendzweihundert Jahre alt. Wenn wir ehrlich sind: Das übersteigt unser Vorstellungsvermögen.

Wie viele Regierungsformen, wie viele Reiche Foto Joachim Gauckund Staaten auf unserem deutschen Boden hat das Bistum Hildesheim kommen und gehen sehen?

Wenn über das Verhältnis der Kirchen zum Staat und der Christen zur Gesellschaft gesprochen wird, dann scheint mir dies nicht der unwichtigste Beitrag der Gläubigen zum Gemeinwesen zu sein: Dass sie sich bewusst sind, als Geschöpfe Gottes in einer reichen Tradition zu wurzeln und sich deswegen engagiert und dennoch gelassen den Aufgaben der Gegenwart und den Fragen der Zukunft stellen zu können.

Niemand vermag sich vorzustellen, wie Welt und Kirche in eintausendzweihundert Jahren aussehen mögen. Aber der uns bisher durch die Zeiten begleitet hat, wird uns, so dürfen wir hoffen, auch in Zukunft nicht im Stich lassen.

Der Dank dafür besteht für die Christen im Dienst am Anderen, in der konkreten Nächstenliebe, die in jeder Gegenwart neu gelebt werden will.

In diesem Sinne wünsche ich zu diesem großen Jubiläum allen im Bistum Hildesheim Gottes Segen!

Der Bundespräsident

Unterschrift Joachim Gauck