Die Irmensäule
Die Irmensäule ist ein legendenumwobener Kunstschatz. Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen stammt sie aus dem 11. oder 12. Jahrhundert.
Die imposante Irmensäule wird mit einer Legende in Verbindung gebracht, die im 17. Jahrhundert veröffentlicht wurde. Dieser Sage nach soll es sich bei ihr um eine ursprünglich heidnische Säule handeln, die Karl der Große im 8. Jahrhhundert hat stürzen lassen. Angeblich hat man diese später wiedergefunden und dann im Hildesheimer Dom aufgestellt. Bischof Hezilo soll sie in die Ausstattung des Doms eingefügt haben. Wissenschaftler sind sich mittlerweile sicher, dass die Säule aus dem 11. oder 12. Jahrhundert stammt.
Der Schaft der Säule wurde aus Kalksinter gefertigt. Das sind Kalkablagerungen der römischen Eifel-Wasserleitung, über die das antike Köln etwa 190 Jahre lang mit Frischwasser versorgt wurde. An der Ober- und Unterseite ist die Säule mit bronzenen Ringen umgeben, der obere geht dabei kapitellartig in einen Metallkelch über. Der Abschluss der Säule wurde mehrfach verändert. Zu dem ursprünglichen Bestand zählt eine Lichtkrone mit insgesamt l4 Lichtschalen. In der Mitte soll sich ein eiserner Dorn befunden haben, auf den an bestimmten Feiertagen Kerzen aufgesteckt werden konnten, er trug vermutlich die Osterkerzen. 1651 ließ Domdechant Friedrich von Oyenhausen an Stelle des mittleren Dorns ein hölzernes Marienbild aufstellen. Das wurde allerdings 1741 durch ein von Jodokus Edmund von Brabeck gestiftetes silbernes Marienbild ersetzt.
Im Zuge der Domsanierung wurde der Abschluss der Irmensäule ein weiteres Mal verändert. Die Marienfigur wurde von einem Kristallkreuz abgelöst, dass die Säule nun krönt. Die Silbermadonna befindet sich heute in der Sakramentskapelle.