Dom-Oratorium "Lux in tenebris" begeistert Zuhörer

Das Oratorium “Lux in tenebris“ (Licht in der Finsternis) wurde im  Mai als einer der  Höhepunkt zum Jubiläum des Bistums im Hildesheimer Dom uraufgeführt.

Publikum und Chor im stimmungsvoll illuminierten Hildesheimer Dom während der Aufführung des Oratoriums "Lux in tenebris".

Mehr als 120 Menschen wirkten an der Aufführung von Burggrabes alle Sinne berührendem Werk "Lux in tenebris" mit.

Der Hildesheiemr Dom ist bunt beleuchtet, während ein großes Publikum die Aufführung des Dom-Oratoriums verfolgt.

Nicht nur die Musik, auch die Lichtkunst beeindruckte die Zuschauer des Oratoriums "Lux in tenebris".

Sänger der Dommusik während der Aufführung des Oratoriums "Lux in tenebris".

Dommusikdirektor Thomas Viezens und Domkantor Stefan Mahr brachten mit ihren wunderbar eingestimmten Chören das neue Werk "Lux in tenebris" von Helge Burggrabe zu einer grandiosen Aufführung.

Die Hommage des Komponisten Helge Burggrabe an die Kathedrale, bestehend aus Musik, Text und Lichtkunst, behandelt das Kriegsende und den Neuanfang in Hildesheim im Frühjahr 1945. Die 550 Zuschauer im bis auf den letzten Platz gefüllten Dom wurden in eine faszinierende Klang- und Lichterwelt entführt.

Mehr als 120 Mitwirkende, darunter die vier Chöre der Hildesheimer Dommusik, Streicher, Bläser, Organisten, Perkussionisten, Licht- und Videokünstlern, namhafte Solisten und die Schauspielerin Martina Gedeck (Rezitation) beeindruckten die Anwesenden und führten sie durch Burggrabes poetische, gewaltige, alle Sinne berührende Kunst in ungeahnte Tiefen und Höhen. Dommusikdirektor Thomas Viezens und Domkantor Stefan Mahr brachten mit ihren wunderbar eingestimmten Chören und zahlreichen hervorragenden Instrumental- und Gesangssolisten das neue Werk von Helge Burggrabe zu einer grandiosen Aufführung.

Stilistisch spannt die Komposition einen weiten Bogen von gregorianisch anmutenden Gesangslinien über melodiöse Gesangssoli, groß angelegte achtstimmige Chorsätze bis hin zu Sprechchorsequenzen und atonalen Klängen. Dabei dient die vielschichtige und differenziert aufgebaute Musik mit jeder Note den komplexen Themen der geistlichen Handlung und vermochte so das Publikum zu berühren, das am Ende minutenlang stehend Beifall spendete.

Im Mittelpunkt des Oratoriums steht vor allem ein berühmtes Hildesheimer Kunstwerk: die bronzene Bernwardtür aus dem frühen 11. Jahrhundert. Ausgehend von den auf der Bernwardtür dargestellten Themen des alten und neuen Testaments erzählt „Lux in tenebris“ vom Fall in die Dunkelheit und der Suche nach dem neuen Licht. Es werden biblische Szenen wie die Erschaffung von Adam und Eva, ihre Vertreibung aus dem Paradies, die Ermordung Abels sowie die Geburt und das Wirken Christi bis hin zu seiner Auferstehung mit Reflexionen über die spirituelle Dimension von Licht und Finsternis in Bezug gesetzt.

Das Libretto, das einen weiten Bogen spannt und auch Zerstörung und Wiederaufbau des Hildesheimer Domes sowie den Tausendjährigen Rosenstock thematisiert, hat Helge Burggrabe in Zusammenarbeit mit dem Theologen Dr. Reinhard Göllner und der Journalistin Angela Krumpen verfasst und anschließend für Solisten, Instrumentalisten und Chöre vertont.

Helge Burggrabe studierte an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg und zählt mit seinen innovativen Kulturprojekten inzwischen europaweit zu den gefragten Komponisten der jüngeren Generation. Ein besonderes Anliegen ist ihm, die Musik in Resonanz mit sakraler Architektur und weiteren Kunstformen wie Tanz, Malerei, Installationen und Lichtkunst zu bringen.