Hildesheimer Dom: Altes Welterbe in neuem Licht

Mehr als viereinhalb Jahre war der Hildesheimer Dom geschlossen. Mit Blick auf das Bistumsjubiläum im Jahr 2015 wurde die Bischofskirche umfassend saniert.

Die Tintenfassmadonna im Hildesheimer Dom.

Die herausragenden Kunstschätze des Hildesheimer Doms, die zur festen Ausstattung des Doms gehören, können dank des neuen Konzepts ihre Wirkung viel stärker entfalten - wie etwa die Tintenfassmadonna.

Bis zum Sommer 2014 befand sich in Hildesheim Deutschlands größte Kirchenbaustelle. Seit seiner Schließung im Januar 2010 wurde der Dom komplett entkernt und innen von Grund auf erneuert und umgestaltet. Auch das Äußere, der Domhof, wurde umgestaltet. Zudem entstanden in unmittelbarer Nachbarschaft des Doms neue Räume für die Hildesheimer Dommusik und das neue Dommuseum.

Eine Sanierung des Doms war dringend notwendig geworden: Beim Luftangriff auf Hildesheim am 22. März 1945 war die Bischofskirche fast vollständig zerstört worden. Seit dem Wiederaufbau in den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts war der Dom nicht mehr verändert worden. Schäden mussten beseitigt werden, Provisorien, die zum Dauerzustand geworden waren, waren zu ersetzen und der zum UNESCO-Welterbe gehörende Dom sollte zeitgemäße gestaltet werden, ohne ihm sein Charisma zu nehmen.

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Archäologische Entdeckungen auf dem Domhof

Die Archäologen nutzten die Gelegenheit, lang ersehnte Forschungen auf dem Domhof und im Dom durchzuführen. Dabei machten sie viele überraschende Entdeckungen, konnten aber auch einige Forschungserkenntnisse und -thesen bestätigen.

Die augenfälligste Veränderung hat sich im Innern des Doms vollzogen: Viel heller und großzügiger wirkt der sakrale Raum nun nach der Umsetzung des Konzeptes, welches das Kölner Architekturbüro Schilling Architekten gemeinsam mit dem Hildesheimer Domkapitel als Bauträger entwickelt und umgesetzt hat. So können auch die herausragenden Kunstschätze, die zur festen Ausstattung des Doms und zu den weltweit bedeutendsten mittelalterlichen Werken gehören, ihre Wirkung nun viel stärker entfalten. Erstmals ist außerdem der berühmte Tausendjährige Rosenstock vom Dominnern aus zu sehen, durch ein Fenster in der Apsis der Krypta. Der Rosenstock spielt eine tragende Rolle in der Gründungslegende des Bistums Hildesheim um Kaiser Ludwig den Frommen (778-840).

Im Zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört

Wechselvoll war die Geschichte des Hildesheimer Doms von Anbeginn an. Mehrmals wurden Vorgängerbauten durch Feuersbrünste und Kriege zerstört oder ließen Bischöfe das Gotteshaus nach ihren Vorstellungen umgestalten, manche gar abreißen und neu bauen. Der erste Kirchenbau wurde an dieser Stelle – dem Ort des Rosenwunders in der Bistumslegende – im Jahr 820 errichtet; Bauherr war Bischof Gunthar (Amtszeit 815–834). Nach der fast vollständigen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg war der Hildesheimer Dom der einzige in Deutschland, der nach dem Wiederaufbau neu geweiht werden musste.

Den größten Einfluss auf die Baugeschichte des Doms hatten die drei heiligen Hildesheimer Bischöfe und Bistumspatrone Altfrid (Amtszeit 851-874), Bernward (Amtszeit 993-1022) und Godehard (Amtszeit 1022-1038). Vor allem Bernward stattete den Dom reich mit Kunstschätzen aus, darunter die doppelflügelige, fast fünf Meter hohe Bernwardtür und die Christussäule.

Mit der Domeröffnung startete das Bistumsjubiläum

Die Umgestaltung des Doms zwischen Januar 2010 und Juli 2014 hat insgesamt 37,2 Millionen Euro gekostet. Die Mittel stammen zu großen Teilen von der öffentlichen Hand, Stiftungen, Hilfswerken, aus dafür seit langem gebildeten Rücklagen des Bistums Hildesheim sowie von privaten, institutionellen und Spendern aus der Industrie und Wirtschaft.

Fotos von der Domeröffnung

Impressionen aus dem Hildesheimer Dom

Am 15. August 2014, dem Fest Mariä Himmelfahrt und Patronatstag des Doms, wurde die Hildesheimer Bischofskirche unter großer Anteilnahme von Kirche und Politik, Wirtschaft und Gesellschaft feierlich wiedereröffnet. Gleichzeitig wurde damit das Jubiläumsjahr des Bistums Hildesheim eingeläutet. Es stand unter dem Leitwort „Ein heiliges Experiment – 1200 Jahre Bistum Hildesheim“.

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